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© Janis Meyer

Leuchttürme

Nordsee-Anker

Die Leuchttürme der Ostfriesischen Inseln

Sie stehen an der Küste, auf Inseln oder direkt im Meer. Leuchttürme: Groß, majestätisch und sehr beeindruckend. Sie gehören zur Küste, wie der Kapitän zu seinem Schiff. Früher mit einem offenen Feuer beleuchtet, zeigten Sie den Schiffen Gefahrenstellen und dienten der Orientierung. Heute strahlen sie mit ihren modernen Lampenhäusern Kilometerweit auf das offene Meer und sichern noch immer die Meere ab. Die immer weiter fortschreitende Technik schmälert zwar die heutige Bedeutung als Navigationshilfe, Leuchttürme können aber trotz allem nicht gänzlich ersetzt werden. Beispielsweise bei Störfällen des GPS, stellen sie eine unverzichtbare Absicherung dar. Auch für Touristen haben Leuchttürme eine besondere Bedeutung. Sie sind ein Anziehungspunkt, fast sogar ein Magnet, der einen in den Bann zieht. Sie sind das Symbol von Küste und Meer. Kommt ein Leuchtturm in Sicht, ist direkt ein gewisses maritimes Ambiente vorhanden, der den Urlaub noch schöner macht. Da die meisten Leuchttürme schon seit vielen Jahren stehen, hat jeder seine eigenen spannenden Geschichten zu erzählen. Viele von ihnen beherbergen sogar seit einiger Zeit auch Museen, Standesämter und natürlich Aussichtsplattformen.

Auch die Leuchttürme auf den Ostfriesischen Inseln haben alle eine spannende Geschichte auf Lager und warten nur darauf, Sie Ihnen erzählen zu dürfen. Wir wollen Ihnen die Leuchttürme der sieben Inseln kurz vorstellen, damit Sie wissen wo Sie die Leuchtfeuer finden und besuchen können.

Wangerooge

Alter Leuchtturm
Der Alte Leuchtturm der Insel ist im Jahr 1856 fertiggestellt worden und diente bis 1969 als Seefeuer. Er half der Schifffahrt bei der Ansteuerung von Außenjade und Außenweser. Zugleich war er das erste Gebäude des heutigen Ortes der Insel Wangerooge. Aufgrund veralteter Technik und der Höhe des Leuchtfeuers von nur 36 Metern, konnte er die Schifffahrt nicht mehr sicher genug leiten und dient heute zu touristischen Zwecken. Denn wer seine 161 Stufen erklimmt, hat einen wunderbaren Ausblick auf die Insel, das Meer und die Schifffahrtswege. Auch ist es möglich sich auf dem Leuchtturm das Jawort zu geben. Ebenfalls befindet sich das Heimatmuseum der Insel in und um den Alten Leuchtturm. Dieses beinhaltet eine Vielzahl von Exponaten, die die Geschichte Wangerooges und die der Leuchttürme erzählen.

© Kurverwaltung Wangerooge

Neuer Leuchtturm
Aufgrund neuer Gegebenheiten im Fahrwasser der Jade, wurde es nötig einen höheren Leuchtturm im Westen der Insel zu errichten. Im Jahr 1969 wurde er nach etwa dreijähriger Bauzeit fertiggestellt und seine Inbetriebnahme gefeiert. Zur damaligen Zeit war der Neue Leuchtturm auf Wangerooge, einer der modernsten. Mit seinen 64 Metern ist er auch heute noch einer der höchsten Leuchttürme an der Nordsee. Auch der Neue Leuchtturm hilft der Schifffahrt bei der Ansteuerung von Außenjade und Außenweser und macht bis heute den Schiffsverkehr sicherer. Leider kann der Turm selbst nicht bestiegen werden. Vom Basis-Plateau des Neuen Leuchtturmes ist allerdings ein wunderbarer Blick über die Landschaft Wangerooges gegeben. Auch dient der Turm als wunderbares Urlaubsfoto. Besonders sein roter Lichtblitz ist bei Nebel ein großartiges Fotomotiv.

© Kurverwaltung Wangerooge

Norderney

Norderneyer Leuchtturm
Der große Norderneyer Leuchtturm wurde von 1871 bis 1874 auf der Insel erbaut. Sein rund 39 Kilometer sichtbares Licht dient bis heute als Landmarke und Wegweiser. Mit seinen knapp 60 Metern Höhe ist es das höchste Bauwerk auf der Nordseeinsel. Sein oberer achteckiger Querschnitt ist ein besonderes architektonisches Merkmal. In dem danebengelegenen Haus war neben der Unterkunft des Leuchtturmwärters bis zu den 50er Jahren eine Telegrafenstation installiert. Heute wird der Leuchtturm nicht mehr durch Wärter bedient, sondern vollautomatisch ferngesteuert und überwacht. In den Frühlings- und Sommermonaten kann der Turm gegen eine kleine Gebühr bestiegen werden. Wer seine etwas über 250 Stufen erklimmt, hat eine wunderbare Aussicht von der Zuschauergalerie aus. An Tagen mit gutem Wetter lässt sich bis nach Borkum, Juist und zu den Niederlanden schauen.

 

© Janis Meyer

Borkum

Alter Leuchtturm
Der Alte Leuchtturm Borkum mit seiner Höhe von rund 40 Metern wurde 1576 als Kirchturm der reformierten Kirche errichtet. In den frühen Jahren befand sich auf dem Dach lediglich eine Feuerbake. 1857 wurde das offene Feuer durch eine Beleuchtungsanlage getauscht. Bereits 1879 brannte aufgrund eines defekten Ofenrohres der gesamte Turm nieder. Aus diesem Grund wurde der Neue Leuchtturm errichtet, der bereits in Planung war. Heute ist der „Olde Baas“ genannte Turm ein Wahrzeichen der Insel und zählt zu den touristischen Attraktionen auf Borkum. Zugleich ist er das älteste Bauwerk auf den ostfriesischen Inseln und zählt als Kulturdenkmal. Bis vor wenigen Jahren konnte der Turm besichtigt werden und es stand ein Zimmer für Hochzeiten zur Verfügung. Aufgrund veränderter Sicherheitsanforderungen kann der Turm leider nicht mehr öffentlich genutzt werden.

© Ostfriesische Inseln GmbH

Neuer Leuchtturm
Der neue Leuchtturm auf Borkum wurde 1879 in Rekordzeit errichtet. Da der Alte Leuchtturm abgebrannt war, entstand in nur fünf Monaten der neue 63 Meter hohe Turm im Stadtzentrum der Insel Borkum. Bis heute dient er als eines der wichtigsten Seefeuer als Tagesmarke und nachts zur Orientierung für Schiffe vor der Emsmündung. Das Licht ist bis zu 45 Kilometern weit sichtbar und für Touristen ein gern gesehenes Fotomotiv. Neben dem Hauptfeuer dient das Nebenfeuer als Orientierung, damit kein Schiff an der Borkumriffplatte auf Grund läuft. Nach 308 Stufen kann ein atemberaubender Blick über Borkum, die Nordsee, die Nachbarinseln und sogar die Niederlande genossen werden. Der westlichste Leuchtturm Deutschlands wird vollständig von der Knock in Emden aus ferngesteuert und überwacht.

© Nordseeheilbad Borkum GmbH

Elektrischer Leuchtturm
Der Kleine Leuchtturm oder auch Elektrische Leuchtturm genannt, ist das dritte und jüngste Seefeuer auf der Insel Borkum. Erbaut im Jahr 1889 steht der Turm auf einer zehn Meter hohen Düne am Südstrand von Borkum. Offiziell wurde er allerdings erst 1891 in Betrieb genommen und diente bis zum Sommer 2003 als Leitfeuer für die Ansteuerungsfahrwasser der Ems. Er ist einer von fünf Türmen des deutsch-niederländischen Projekts der Beleuchtung der Unterems. Der Turm ist der Prototyp von mehreren Leuchttürmen in Fertigbauweise. Ebenfalls war er der erste für den elektrischen Betrieb gebaute Leuchtturm Deutschlands. Die vorherig gebauten Türme mussten mit der Zeit auf die Elektronik umgerüstet werden. Dadurch erhielt er seinen zweiten Namen. Der Standort in den Dünen und seine für Leuchttürme typische Farbgebung, ist wie gemacht für das perfekte Urlaubsfoto und strahlt eine herrliche Nordseeromantik aus.

© Nordseeheilbad Borkum GmbH

Juist

Das Memmertfeuer
Juist hat ebenfalls einen Leuchtturm. Auch wenn dieser etwas Besonders und auf der Welt einzigartig ist. Er steht nämlich im Gegensatz zu anderen Leuchttürmen zur falschen Seite ausgerichtet. Dies ist kein Fehler, sondern so gewollt. 1990 wurde das Leuchtfeuer des kleinen Leuchtturms der Vogelinsel Memmert aus dem einstürzenden Turm geborgen. Dieses wurde in Emden gelagert, bis einige Juister 1992 mithilfe von Spenden einen neuen Turm für das Memmertfeuer auf Juist errichten ließen. Da das Licht des Leuchtturms nicht der Schifffahrt dienen darf, leuchtet es in die entgegengesetzte Richtung. Somit ist das Memmertfeuer der einzige Leuchtturm, der sein Licht auf das Land der Insel richtet. Besichtigt werden kann der Leuchtturm in den Sommermonaten gegen eine kleine Spende.

 

© Kurverwaltung Juist

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